Am 3. Mai 2015 wurden in Erzingen an zwei Standorten jeweils zwei Stelen zur Erinnerung an das Verbrechen im Rahmen des Unternehmen "Wüste" eingeweiht.
Am 26. Juli 2020 ist Jan de Vaal, der letzte noch lebende Häftling des KZ Erzingen, mit
98 Jahren verstorben.
Das Nacht-und-Nebel-Lager Erzingen war im Juni 1944 als Außenlager von Natzweiler-Struthof er-richtet worden, Jan (Johannes) de Vaal gehörte dem ersten Transport
mit 200 Männern an, hatte die Nummer 4454: Diese verwendete der Arbeitskreis Wüste, um die Häftlingsfigur bei den 2014 und 2015 in Frommern, Erzingen und Engstlatt errich-teten Stelen als
politischen Häftling mit rotem Dreieck zu charakterisieren. Jan de Vaal war sehr früh nach Natzweiler gekommen, nachdem er schon 1942 als Widerstandskämpfer verhaftet worden war.
„Skippy“ bedeutet „Hähnchen“, ein Übername, den er deshalb bekam, weil seine Eltern ein Geschäft für Ge-flügel und Kaninchen in Amsterdam betrieben. Mit seinem Fahrrad lieferte er die Waren aus dem elterlichen Geschäft aus, transportierte aber auf diese Weise auch Waffen für den niederländischen Widerstand. Er wurde dabei verraten und verhaftet. Als politischer Häftling kam er schließlich über verschiedene andere Lager nach Erzingen, wo er bis zur Evakuierung des Lagers im April 1945 blieb.
Als er im Oktober 2014 von einem Mitglied des AK "Wüste" in seinem Haus in Hoofdoorp bei Amsterdam besucht wurde (siehe Bild oben), sagte er: „Ich weiß noch, dass
ich klein war“. Gemeint waren sein Alter und seine Bedeutung als „Kleiner“ in der Lagerhierarchie des Lagers Erzingen. (Immo Opfermann)